Luzern, Jesuitenkirche, MittWortsMusik, Predigt
„Videte manus meas“ wird die Choralschola als nächstes Stück singen.
„Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht“,
lesen wir im Lukasevangelium (24,39). Stellen Sie sich diese Szene einmal plastisch vor. Da steht der Auferstandene mit den Wundmalen des Kreuzes vor ihnen; mit Leib und Seele, in Fleisch und Blut. Ein Gekreuzigter ersteht also mit den Marterwunden des Kreuzes; jemand mit einem Auto-Unfall mit all den Unfall-Wunden; ein dementer Mann mit 104 Jahren ersteht als Dementer von 104 Jahren und – das kennen wir ja aus den Filmen – ein geköpfter Ritter ersteht mit dem Kopf unter dem linken Arm. Ist das Auferstehung? Nein, eine solche Vorstellung ginge nicht auf. Weiter.