Brüderlichkeit ohne Grenzen

Edito zu ITE 2024/5

Das Mittelbild von ITE zeigt diesmal Kapuziner auf einem Baugerüst. Ja, eine Brüdergemeinschaft ist eine stete Baustelle. Einerseits muss immer wieder renoviert und saniert werden. Doch manchmal braucht es mehr. Dann muss abgerissen oder aufgebaut werden. Das ist auch der Lauf der menschlichen Geschichte. Jeder und jede von uns kennt unterschiedliche Lebensalter und am Ende den Tod – für Christen und Christinnen die Hoffnung auf die ungetrübte Gegenwart Gottes.
Auch die Schweizer Kapuziner haben sich seit Beginn stets verändert und sich neuen Situationen angepasst. Dabei war es oft kein Spass, sondern äusserlicher Zwang, der diese Entgrenzung einforderte. Bruder Niklaus Kuster zeichnet diese fünfhundertjährige Kapuziner-Geschichte der steten Aufbrüche und Veränderungen nach. Die beiden in der Schweiz geborenen Kapuziner Paul Hinder und Mauro Jöhri schildern ihre Erfahrungen mit dem Weltorden der minderen Brüder Kapuziner und der Weltkirche – neben der geschichtlichen auch eine geografische Entgrenzung. Der aus Indien stammende Guardian vom Kloster Wesemlin in Luzern, Bruder George Francis Xavier erzählt von kulturübergreifenden Erfahrungen im In- und im Ausland für jüngere Brüder. Tobias Rauser zeigt uns, was im deutschsprachigen Norden der Schweiz bei den Kapuzinern am Entstehen ist und vielleicht auch bald die Schweizer Kapuzinerprovinz beeinflussen könnte.
Doch die grössten Veränderungen des Chefredaktors in den kommenden Monaten sind noch ganz andere: Wohlverdiente Gestalter unseres Magazins sind pensioniert und wechseln in einen neuen Lebensabschnitt. Ich denke an unseren Redaktionsassistenten Stefan Rüde und unseren Grafiker Stefan Zumsteg. Für sie, die stets professionell und ruhig im Hintergrund gewirkt haben, ist dies die letzte ITE-Nummer, die sie gestaltet haben. Ende August wurde zudem unsere Redaktionsassistentin der Westschweiz, Nadine Crausaz, pensioniert. Die drei werden im Kaleidoskop würdig verabschiedet. ITE wird im 2025 in einer anderen Druckerei gedruckt und neue Personen werden das Magazin gestalten. Doch möchte ich hier Stefan Rüde, Stefan Zumsteg und Nadine Crausaz ganz herzlich danken für ihre oft mit Herzblut und Begeisterung getane Arbeit. Chapeau!!! Es war schön. Danke.